Statt vieler Worte hier mal ein Haufen Bilder von dem Ort, wo ich jetzt wohne…zwischen Uni, Autobahn und einem Sumpfgebiet direkt am Rio de la Plata. Inmitten der Stadt, aber irgendwie total weit entfernt haben wir einen der wenigen grünen Plätze, die noch nicht den Betonmonstern von Hochhaeusern + Strassen gewichen sind, „besetzt“. Naja, eben nicht wirklich besetzt. Wir haben uns hier installiert, weil das Gebiet nicht gut genutzt wurde und man das ganze auch als „Interdisziplinaeres Experimentalzentrum fuer nachhaltige Entwicklung + Permakultur der Universidad de Buenos Aires“ nennen koennte. Also ein Teil der Universitaet, an dem Leute das Lernen und anwenden koennen, was die Uni nicht bietet (kann oder moechte).
Boden und Natur wurden/werden hier wie fast ueberall ordentlich missbraucht. Wir versuchen die Boeden zu verbessern, aufzuforsten, Biodiversitaet zu schuetzen/foerdern, den Sumpf und unsere Umgebung zu reinigen, zu recyclen, Umweltbewusstsein zu schaffen, unabhaengige Kultur zu foerdern, andere Formen des Zusammenlebens (er-)leben, Workshops anbieten, usw. und so fort. Offen zu sein.
Sieht erst mal ganz schoen Hippie maessig aus. Mag es auch in manchen Bereichen sein und die Leute der Uni nennen uns auch so. Eine von mir realisierte Umfrage hat allerdings ergeben, dass sich keiner so richtig als Hippie fuehlt. Was ist das denn auch schon? Ein Name. Genauso gut ist das ganze auch irgendwie punkig, anarchistisch, umwelt-aktivisitsch, moechtegern- weltverbesserisch, und was weiss ich nicht alles noch, was mit -isch aufhoert. Nennt es wie ihr wollt. Ich fuehle mich echt wohl hier (vor allem seitdem ich nicht mehr alles und jeden todernst nehme), auch obwohl die Wege ins Zentrum von hier aus noch weiter sind und man auf vielen „Luxus“ verzichtet. Aber so schlimm ist das alles nicht. Das Gemeinschaftsgefuehl das bischem Mehr an Ruhe, das wir hier haben machen vieles wett! Unser Zusammenleben natuerlich wie fast in jeder Gruppe manchmal auch schwierig ist und stellt einen immer wieder vor neue Herausforderungen (z.B. wenn die Veganer einen halbverhungerte Kerl Anfang 20 beim Vögelfangen im Sumpf finden, ihm zu essen geben, er langsam zahmer wird und anfaengt sich wohl bei uns wohl zu fuehlen, seine Problemen bearbeiten kann und nach einem Monat in der er echt Fortschritte gemacht hat und bestimmt viel gelernt hat auf einmal spurlos verschwindet. Jeder „Neue“ bringt eine interessante Geschichte mit
Wie auch immer, je nach Wetter und anderen Umständen sind wir so zwischen 5- 20 Leuten + täglich neue Besucher, geladene Gäste und Sympathisanten. Ich haette bestimmt nirgendwoanders so viele Leute in nur so kurzer Zeit so gut und intensiv kennengelernt. Viel neues (kennen-)gelernt….deswegen bin ich hier ja eingentlich hier hingefahren!
Manch einer fragt sich bestimmt, ob das alles nicht total unsicher ist. Nee, ich halte die Aldea für einen der sichersten Orte, da immer jemand da ist, die meisten Leute echt fit sind, und es eigentlich nichts zu klauen gibt. Klar, ab und zu trifft man natuerlich immer mal wieder Freaks in dem Gebiet (naja, sind wir ja eingenlich auch), die sich an solche Orten rumtreiben (wie z.B. im Nettetal bestimmt auch). Aber die meisten sind echt harmlos. Und wer der Ort nicht kennt, vor allem Nachts, traut sich bestimmt erst mal nicht so nah ran, falls er ueberhaupt merkt, dass hier Leute wohnen. Und dann gibt es ja noch die 15 Hunde unserer Nachbarin Mirta….und die Katzen vom Katzenmann, der ihnen einen Unterschlupf im SUmpf gebaut hat, und und und.
Macht euch einfach selbst einen Eindruck durch den Blickwinkel meiner Kamera…(Bilder sind nicht mehr wirklich aktuell, habe lange nicht fotografiert, d.h. mehr als einen Monat alt)
Bilder aus der Aldea Velatropa & Referencia:
http://pataperro.wordpress.com/2008/07/16/der-sumpf-aldea-velatropa/